die große welle
höher und stärker ist sie
als der fuji selbst
das funkelrauschen
im dunkelstrom sieht aus wie
der sternenhimmel
sein oder nichtsein -
wie kommt dieser gegensatz
nur in meinen kopf ?
neben die haustür
fallen erste schneeflocken
schnell rein, ins warme !
na, kleiner falke,
warum schaust du mich so an ?
ja, mir ist auch kalt
stern über dem dom -
hell scheint die sonne, und doch -
drinnen bleibt's düster
glitzerndes wasser
und plätscherndes licht
ein neuer morgen am bach
wie ein alter hund
in einer novembernacht
bell ich den mond an
die kleine birke
hat die mauer gesprengt doch
schon naht der bagger
zweitausendzwanzig
wird mit böllern fortgejagt
doch es will nicht gehn
vom baum fällt jetzt auch
das größte und schönste blatt
durch einen windhauch
dutzende male
einfach drüber gelaufen
und auf einmal: Kunst!
ulmensplintkäfer,
was für ein schöner name -
mein armer bonsai !
hoch über mir kreist
im meer aus sonne und luft
einsam der bussard
fließend wie aus wachs,
vergänglich - unvergänglich
der ewige kreis
sitzen in stille
tee dampft in der schale
der, der ich bin, ist hier
brütende hitze
im staub vor dem eiscafé
nimmt der spatz ein bad
dichter bambuswald
ein zehntausendfaches grün
im sommerregen
schau mich an, alter fuchs
über den zaun
wer ist der gefangene ?
weißer wellenkamm
trübschwarze brühe
der fluß malt ein tuschebild
knospe im winter
die blüte im sommerwind
ist jetzt schon darin
hinter den büschen
eisblaue dämmerung
wie es issa wohl geht ?
dein bild im auge
mein bild in deinem auge
ist dasselbe licht
auf sandsteinsäulen
in der kühlen kirchenluft
gleißt sommersonne
nur eine handbreit
vor meinen augen liegt es
das torlose tor
spuren des lebens
in ständigem wandel auch
mein eigenes selbst
das rot der pflaume
der hellblaue pelz darauf
wie süß ist beides
der duft der blumen
wenn sie schon fast verblüht sind
das ende der zeit
kühle kirche still
dringt tief in den alten stein
der klang der orgel